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Lärm auf der Umleitung ist katastrophal

Artikel aus der MOZ, Irina Voigt, vom 25.05.2016, zum original Artikel

Im Rüdersdorfer Ortsteil ist die Empörung groß. Für einige Tage wurde die marode Berliner Straße zur Umleitung wegen der Fertigstellung der neuen Herzfelder Ortsumfahrung. Für die Anwohner eine Katastrophe.

Jürgen Rudorf, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Gesund leben am Stienitzsee", hat sich nun erneut an den Petitionsausschuss des Landtags gewandt und fordert namens der Hennickendorfer unter anderem die Einhaltung lang gegebener Zusagen und die Richtigstellung so manch einer Aussage ein. So schreibt er: "Die Auswirkungen der Lärmbelästigung durch die mit unkontrollierter Geschwindigkeit mitten durch unsere Wohn- und Erholungsgebiete rasenden Schwerlastzüge und Abfallkipperkolonnen sind ähnlich einer Naturkatastrophe, an Schlaf ist seit dem 23. Mai nicht mehr zu denken - weshalb ich Ihnen diese Petition jetzt, zu diesem Zeitpunkt weit nach Mitternacht, zusende." Da es kontinuierliche Lärmmessungen gibt, konnte er Extremwerte von 70 dB(A) in der Nacht und 81,3 dB(A) am Tag an Wohnräumen in der Berliner Straße verweisen.

Die lärmgeplagten Hennickendorfer an der Berliner Straße warten derweil immer noch auf die seit Februar vergangenen Jahres angewiesene Geschwindigkeitsbeschränkung. Nun müssen sie den ungebremsten Lkw-Lärm von der Umleitung auch noch ertragen. "Wie schon zur Umleitung im September 2015, wurde auch dieses Mal die versprochene Geschwindigkeitsbegrenzung vergessen ,auszuweisen", wirft Rudorf dem Landesbetrieb für Straßenwesen vor. "Es sei ein Witz", erklärt er, auf der L 233 nur mit einem Lkw-Anteil von vier Prozent in der Nacht und sieben Prozent am Tage zu rechnen - diese Zahlen würden aus einem Wintermonat mit nur wenig Bautätigkeit stammen, wirft er den zuständigen Stellen vor. Er könne mit realistischen Zahlen aufwarten.

In einem Leserbrief hierzu schrieb unser Mitglied Jürgen Rudorf ergänzend folgendes:

 

Liebe Redaktion, damit Ihre Leser die Heftigkeit unseres Protestes verstehen, bitten wir um eine Korrektur dieses Artikels.

Die "Extremwerte" lagen häufig außerhalb des Messbereiches unserer kontinuierlichen Lärmmessstationen, also über 100 dB(A)! Zum Vergleich: bei einem großen Höhenfeuerwerk direkt am Haus mit der fest installierten Dauermessstation haben wir "nur" 95 dB(A) beim lautesten Knall gemessen. Auch die schnelle Vorbeifahrt der 40 t - Abfallkipper dauert länger als ein Knall, etwa 1,5 Minuten - genauso lange wie ein Flugzeug, nur wesentlich lauter. Bei den veröffentlichen Werten handelt es sich nicht um die Maximalwerte, sondern um die Mittelwerte an diesem Tag, die für den Handlungsspielraum des Straßenverkehrsamtes maßgeblich sind. Und bei Mittelwerten von > 60 dB(A) in der Nacht bzw. > 70 dB(A) am Tag ist der Handlungsspielraum Null. Im Wiederholungsfall haben die verantwortlichen Personen in der zuständigen Behörde (die sich nicht im Landkreis MOL befinden soll …?) mit Anzeigen wegen wiederholter, vorsätzlicher Störung der Nachtruhe zu rechnen.